Die ersten Km in Frankreich

Nach vielen eintönigen Landstraßenkilometern in Frankreich näherten wir uns dem schönen Burgund. Das nervigste auf dem Weg zu unserem Übernachtungsplatz war, dass scheinbar jeder französische Polizist seine Laserpistole neu kalibrieren musste. Ungelogen, in jedem 2ten Ort war die Gendarmerie und zog die nicht gerade langsamen französischen Motorradfahrer raus. Landschaftlich gibt es nicht viel zu sehen, außer Feldern und endlosen geraden Straßen. Wer "Willkommen bei den Schti's" gesehen hat weiß auch was die Franzosen über den Norden denken, ein echt empfehlenswerter Film.

Unser Lager Wir fuhren häufig durch solch malerische kleine Bergdörfer

Gegen 24 Uhr kamen wir auf unserem Übernachtungsplatz an. Der Platz liegt mitten in einem idyllischen kleinen Örtchen. Es war sehr ruhig und außer ein paar "Nachbarn" waren wir allein. Da es schon recht spät war haben wir das Zelt gleich aufgebaut und Steven hat uns ein leckeres Dosenfutter zubereitet. Geschafft von den hinter uns liegenden 700 Landstraßen km fielen wir in unsere Schlafsäcke.

Täler soweit das Auge reicht (Tag 3)

Straßenpanorama

Da wir uns eine schönes Fleckchen an der Ardêche gesucht hatten, beschlossen wir von dem Zeltplatz aus unsere Tagestouren zu fahren. Unser Weg führte uns durch mehrere Flusstäler und durch die ein oder andere Schlucht. Da die Tankstellen in Frankreich in den kleineren Orten und Dörfern nur von 08:00 - 12:00 und von 15:00 - 18:00 Uhr offen hatten und unser Tank nicht mehr allzu voll war, mussten wir uns die Zeit vertreiben bis die Tankstellen wieder öffneten und entdeckten dabei einige schmale Bergstraßen.

Auf den Fotos kann man ganz gut erkennen, dass die Straßen gerade breit genug für ein Auto sind und es sehr steil bergab geht. Wir folgten dem kleinen Flüsschen "Beaume" und entdeckten die schönsten Fleckchen die wir bis dahin gesehen haben.

Schmale kleine Bergstraße Für diesen Ausblick hat es sich gelohnt!

Da es Mittags unerträglich heiß war, beschlossen wir eine kurze Pause zu machen.  Wir haben ein kleines ausgewaschenes Flusstal gefunden, dort haben wir uns ein paar Minuten entspannt und die Beine in das kühle Wasser gehalten. Nach einer Weile sind wie weiter gefahren und haben das ein oder andere Bergdorf gefunden, wir  dachten öfter das hier die Zeit vor 200 Jahren stehen geblieben sein muss.

Steiniges Flussbett Im Flusstal
Idyllisches Bergdorf
Am späten Nachmittag fuhren wir langsam zu unserem Zeltplatz zurück, reich an vielen neuen Eindrücken vom ersten richtigen Tag, jedoch sollten die nächsten Tage noch besser werden. Unser Campingplatz lag direkt am Fluss mit einer Quelle, die konnte man perfekt nutzen um seine Getränke kühl zu halten. Steven kümmerte sich noch um den Grill und wir ließen den Tag langsam ausklingen.
Die Ardêche direkt am Campingplatz Eiskaltes Vergnügen!

Es geht hoch hinaus (Tag 5)

Flusstal der Ardêche

Am nächsten Tag beschlossen wir zu Stevens Tante zu fahren und uns damit langsam auf den Heimweg zu begeben. Dabei wollten wir mit dem "Mont Ventoux" auch endlich einen richtigen Pass unter die Räder nehmen. Auf dem Weg folgten wir der sich durch die Felsen schlängelnden Ardêche. Unterwegs sahen wir viele Touristen, die den langsamen Strom zum Kanu fahren nutzten. Beim nächsten Mal versuchen wir es vielleicht auch einmal.

Immer an der Ardêche entlang

Zunächst kamen wir sehr langsam voran, nicht nur weil wir alle paar Meter angehalten haben um diese traumhaften Fotos zu machen, sondern auch wegen der zahlreichen Touristen die unterwegs waren. Nach einer Weile ging uns das rumgeschleiche bei über 30 Grad im Schatten auf die Nerven und wir fuhren zügig weiter.

Von einem Flusstal in das nächste
Einfach mal die Aussicht genießen Zahlreiche Touris nutzten den ruhigen Fluss für eine Kanufahrt

In der Hoffnung, dass es dort etwas kühler werden würde näherten wir uns langsam dem Mont Ventoux. Bevor wir den Gipfel erklimmen konnten mussten wir uns durch eine scheinbar endlose Zahl an Radfahrern kämpfen. Einerseits waren sie nervig, aber andererseits war es erstaunlich wie sie sich die 2000 Höhenmeter hochzwangen. Nachdem wir endlich oben waren konnten wir die Aussicht genießen und uns bei dem herrlichen Wind etwas abkühlen. Aber seht doch selbst!

Panoramablick vom Mont Ventoux
Panoramablick vom Mont Ventoux
Panoramablick vom Mont Ventoux

Während wir viele Fotos von den unglaublichen Panoramablicken machten, fotografierten uns zeitgleich zahlreiche Leute. Sicher weil ich den Grill auf dem Motorrad hatte und die meisten Touris sowas wohl nicht alle Tage sehen aber vielleicht lag es auch einfach nur an den alten BMWs.

Die BMWs schauen andächtig in das Tal Die BMWs auf dem Mount Ventoux
Mittagspause nach der Abfahrt vom Mount Ventoux Bevor wir fast wieder unten waren beschlossen wir ein kleine Pause zu machen und grübelten, bei der letzten Gulaschsuppe aus Deutschland, über der Karte wie wir am besten weiterfahren könnten. Wir fanden auf dem Weg noch die ein oder andere gute Strecke die wir unter die Räder nehmen mussten. Auf dem Weg zu Stevens Tante, die südöstlich von Valance wohnt, sahen wir von weitem die Ausläufer der "Trois Becs".
Blick auf die "Trois Becs"
Blick auf "les trois becs"

Schließlich nahmen wir noch den 1047 m hohen Col de la Chaudière mit, der direkt am Fuße der Trois Becs entlangführt. Da Steven meinte wir könnten bei seiner Tante einfach vorbeischauen war sie etwas überrascht uns zu sehen. Da sich beide eine ganze Weile nicht gesehen hatten gab es natürlich viel zu bereden. Es tat richtig gut mal wieder in einem normalen Bett zu schlafen wenn man tagelang auf einer Isomatte nicht gerade bequem schlafen konnte.

Ein Tag voller Kurven klingt aus