Elsass 2010 (Seite 1)

Abfahrt in Aachen am  17. August

Kurz vor der Abfahrt

Nach meiner feucht fröhlichen Anreise am Vortag, hatte ich die Hoffnung das es wenigstens zu unserer Abfahrt am nächsten Tag besser werden würde. Da wir uns einige Zeit nicht gesehen hatten gab es wieder das ein oder andere zu bereden und so ging es auch diesmal erst kurz vor 11 los. Leider hatte sich das Wetter nicht wesentlich gebessert. Uns erwartete eine Fahrt durch nebliges Nieselwetter, bei der wir hofften dem guten Wetter entgegenzufahren...

Wenn wir uns da mal nicht täuschten!

Auf dem Weg ins Elsass mußten wir zunächst Belgien und Luxemburg durchgefahren, bis wir endlich nach Frankreich kamen. Leider besserte sich das Wetter nicht wesentlich und es blieb feucht und kalt. Doch nahmen wir bald die ersten  kleineren Cols unter die Räder, die uns das schlechte Wetter ein wenig vergessen ließen.

Französische Grenze Campingplatz am Schleichweg
Zeltplatz am "Rue du Schleiweg " Da es schon relativ spät und dunkel geworden war, beschlossen wir uns einen Zeltplatz zu suchen. Lustig war, dass der Weg zum Zeltplatz "Rue du Schleiweg" hieß, also Schleichweg.
Die deutsche Vergangenheit im Elsass kann man übrigens an vielen Stellen sehen, die Namen der Gaststätten, der Städte und der Cols haben oft deutsche Namen bei denen einfach nur ein "la" oder "le" hinzugefügt wurde.
Als wir auf dem Campingplatz ankamen wurden wir auch gleich auf Deutsch begrüßt, dass ist ja in Frankreich nicht gerade normal und wir waren zunächst verwundert. Vielleicht mussten wir deshalb auch einen Aufschlag für "Allemand" bezahlen Versiegelt

Fog of War (Tag 2)

Am zweiten Tag sind wir früh aufgestanden um das schlechte Wetter hinter uns zu lassen. Mit über 25 Euro für eine Nacht war das mit Abstand der teuerste Zeltplatz in Frankreich. Trotz des Wetters konnten wir die weiteren Meter und Kurven in Frankreich, nicht zuletzt dank der guten BT45 Reifen, genießen.
 
Panoramablick vom Col des Bagenelles

Nachdem wir uns durch den Nebel gekämpft hatten erreichten wir mittags das kleine Städtchen Munster, wo sich endlich die Sonne blicken ließ. Also beschlossen wir dort unser Zelt aufzuschlagen und den Ort als Stützpunkt für unsere Tagestouren zu nutzen.
Da es noch recht früh am Tag war und wir uns beim Zeltaufbau in der Sonne wieder aufgewärmt hatten, wollten wir dann eigentlich noch das Schlumpfmuseum, die angeblich größte Automobilsammlung der Welt, in Mulhouse besichtigen. Den wundersamen Namen erhielt das Museum, da dies der Nachname der Sammler war die die Autos früher zusammenkauften.

Le Breitfirst - dichter Nebel
dichter Nebel

Der Weg dorthin führte wieder über die Berge, wo über 700 m immer noch die selbe Nebelwolke hing. Wir kamen bei Sichtweiten von teilweise unter 10 m wieder nur sehr langsam vorran.
Steven, der eigentlich nur ein paar Meter vor mir fuhr war komplett verschwunden, nur das beruhigende bollern seiner BMW zeugte noch von seinem dasein. Man musste sich extrem auf die Straße konzentrieren damit man nicht in einer Kurve geradeaus fährt und nach wenigen Minuten in der Brühe fingen wir an Sternchen zu sehen, weil alles so unglaublich hell und weiß war. Noch dazu konnte man bei dort nicht mal 5° C nur mit offenem Visier fahren, da sonst die Sichtweite nur noch 5 cm betragen hätte!

Als es dann schon zu spät war um das Museum noch zu erreichen, deckten wir uns nur noch im nächsten Supermarché mit Fleisch und Getränken für den Abend ein und kehrten unverrichteter Dinge zum Campingplatz zurück. Dies bedeutete zum dritten mal an diesem Tag die Odyssee durch den Nebel, bei der wir noch einen kristallklaren Bergsee entdeckten. Bei den vorherrschenden Temperaturen war uns aber nicht nach einem Nacktbad und wir fuhren nach ein paar Fotos weiter.

Wenigstens war das Wetter in Munster wieder schön und der Tag fand ein versöhnliches Ende am Grill.

BMWs
Eiskalter Bergsee

Kühe auf Feldwegen (Tag 3)

Unsere Kühe treffen auf Artgenossen

Der dritte Tag brach an und sämtliche Wolken und Nebelschwaden hatten sich wie durch Geisterhand in Luft aufgelöst. Selbst die Straßen waren wieder trocken und so wir nahmen uns viel vor: Zunächst wollten wir endlich das Schlumpfmuseum besichtigen, von dort wollten wir dann nachmittags in einer großen Runde zurück zum Campingplatz. Um das alles zu schaffen suchte ich auf unserer 70er Jahre Michelin-Karte einige Abkürzungen heraus. Diese waren damals schon als Sträßchen niedrigster Ordnung und teilweise unbefestigt gekennzeichnet. Aber es würde uns 50 km sparen und so störten wir uns erstmal nicht daran.

Am Anfang lief dann auch noch alles glatt, die Straße mußten wir nur mit ein paar ausgerissenen Kühen teilen...

Crosscowing - die Straßenqualität wird fragwürdig

Irgendwann mußten wir dann abbiegen. Da die weitere Strecke quer über einen Parkplatz abbog fuhren wir zunächt ein paar mal daran vorbei. Schließlich fanden wir den richtigen Weg, doch dieser ging auf grobem Kies und Geröll mit bis zu 20% Gefälle bergab. Noch dazu hatten Sturzbäche aus der Regenzeit tiefe Furchen aus dem Weg gespült. Einige Wanderer, die uns dort fahren sahen, schauten uns belustigt oder bewundernd an, kopfschüttelnde Rentner wie zu Hause...Fehlanzeige!

Als wäre das noch nicht genug hatte ich seit der Abfahrt morgens Probleme mit der Hinterradbremse: Diese war plötzlich ohne Wirkung. So wurde für mich die Abfahrt auf diesem Belag nur mit der vorderen Bremse sehr spannend und wir waren beide froh und erschöpft, als wir an einem Stück unten angekommen waren.

Wie sich später herrausstellen sollte war der Wellendichtring des Kardanantriebs am Ende seiner Lebensdauer und die Bremse mit dem guten Öl geflutet.

Crosscowing - die Straßenqualität wird fragwürdiger
Kehre zum Grand Ballon
Le Grand Ballon

Die nächste Station war erreicht: Wir hatten mit dem "Grand Ballon" den höchsten Berg der Vogesen erklommen. Dort bot sich uns ein ansehnliches Panaroma, das allerdings von einer maroden Sommerrodelbahn leicht verschandelt wurde. Glücklicherweise waren wir aber hauptsächlich zum Motorradfahren hier, also ging es weiter.
 
Aussicht vom Grand Ballon

Auf der Abfahrt vom Grand Ballon waren dann immer wieder nur die Kehren und sonstige schärfere Kurven gepflastert. Ob da jemand einfach nicht mitgedacht hatte, oder das eine gezielte, vekehrsberuhigende Maßnahme gegen Motorradraser sein soll bleibt wohl ein Geheimnis der Franzosen.

Unbeeindruckt näherten wir uns Mulhouse und damit dem ersten Etappenziel. Inzwischen war es auch richtig warm geworden und Marc, der einen Tag zuvor noch wegen der Kälte am motzen war, jammerte nun etwas von Schwitzen und Saft.

Marc rast durch eine gepflasterte Kurve
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