Abfahrt in Aachen am  17. August

Kurz vor der Abfahrt

Nach meiner feucht fröhlichen Anreise am Vortag, hatte ich die Hoffnung das es wenigstens zu unserer Abfahrt am nächsten Tag besser werden würde. Da wir uns einige Zeit nicht gesehen hatten gab es wieder das ein oder andere zu bereden und so ging es auch diesmal erst kurz vor 11 los. Leider hatte sich das Wetter nicht wesentlich gebessert. Uns erwartete eine Fahrt durch nebliges Nieselwetter, bei der wir hofften dem guten Wetter entgegenzufahren...

Wenn wir uns da mal nicht täuschten!

Auf dem Weg ins Elsass mußten wir zunächst Belgien und Luxemburg durchgefahren, bis wir endlich nach Frankreich kamen. Leider besserte sich das Wetter nicht wesentlich und es blieb feucht und kalt. Doch nahmen wir bald die ersten  kleineren Cols unter die Räder, die uns das schlechte Wetter ein wenig vergessen ließen.

Französische Grenze Campingplatz am Schleichweg
Zeltplatz am "Rue du Schleiweg " Da es schon relativ spät und dunkel geworden war, beschlossen wir uns einen Zeltplatz zu suchen. Lustig war, dass der Weg zum Zeltplatz "Rue du Schleiweg" hieß, also Schleichweg.
Die deutsche Vergangenheit im Elsass kann man übrigens an vielen Stellen sehen, die Namen der Gaststätten, der Städte und der Cols haben oft deutsche Namen bei denen einfach nur ein "la" oder "le" hinzugefügt wurde.
Als wir auf dem Campingplatz ankamen wurden wir auch gleich auf Deutsch begrüßt, dass ist ja in Frankreich nicht gerade normal und wir waren zunächst verwundert. Vielleicht mussten wir deshalb auch einen Aufschlag für "Allemand" bezahlen Versiegelt

Coller (Tag 4)

weitreichende Täler

Am nächsten Tag beschlossen wir die Gegend südöstlich von unserem Campingplatz zu erkunden. Dabei ging es über einen Col nach dem andern und wir mussten bei jedem Col Schild anhalten, damit Steven ein Foto machen konnte.  Von unserer letzten Tour in Südfrankreich waren wir dies nicht gewohnt, da uns unser Weg dort häufig durch Flusstäler führte. Jedoch hatten wir einen riesen Spaß.

Wir genießen die kurvenreiche Straße
Wir kamen sehr gut voran, wenig Verkehr, super Strecke und das Wetter passte auch. Unser Weg führte uns  zunächst durch langgezogene Flusstäler.

Eins von vielen grünen Tälern

Es geht steil bergab!
Da wird einem ganz anders!

Bei einem der vielen Fotostops waren wir erstaunt wie weit es nach der gemauerten Straßenbegrenzung doch bergab geht. Unser erster "großer Gipfel" an diesem Tag war der Col de la Schlucht im Départemant Haut-Rhin. Wir machten nur einen kurzen Fotostop, da es dort ziemlich von Touris überlaufen war. Es sollte nicht der letzte Col bleiben...
 
Col de la Schlucht kurvige Straße im Tal

Coller 2 - Jetzt erst recht (Tag 4)

Col du Hundsruck - 748m

Nachdem wir den Col de la Schlucht hinter uns gelassen hatten, ging es über einen Col nach dem anderen. Besonders schön zu Fahren war der Col du Ballon d'Alsace, bei dem der Straßenbelag noch sehr französisch war.
Nach einiger Zeit taten uns die Hände vom ständigen Abbremsen bei den Abfahrten so weh, dass wir die ein oder andere längere Pause einlegen mussten, um uns zu regenerieren.

Ballon D'Alsace - 1171m Straße auf dem Ballon D'Alsace
Waldweg Steven sieht den Wald vor lauter Bäumen nicht

Wir fanden eine schöne Straße, die mitten durch einen Wald führte und für französische Verhältnisse recht Stark befahren war. Als uns ein Auto entgegenkam konnte man gerade langsam aneinander vorbeifahren. Uns war schon etwas mulmig zumute, da es ziemlich steil den Abhang runterging.

grünes Tal
Bergsee

Am Ende des Waldwegs wurden wir mit Ausblicken auf kleine Waldseen belohnt. Daher waren wir nicht mehr so verwundert, dass sich so viele Franzosen über die schmalen Waldwege dorthin quälten. Allerdings mußte es in Anbetracht der Menschenmassen schon so etwas wie ein bekanntes Naherholungsziel sein.

Coller 3.0 (Tag 4)

Panorama auf dem Weg zum Le Markstein

Da wir noch einige schöne Strecken auf der Karte entdeckt hatten, mussten wir diese auf dem anbrechenden Rückweg natürlich abfahren. Als nächstes erreichten wir Le Markstein. Dort beobachteten wir eine Weile die vielen Paraglider, die sich den Wind um die Nase wehen ließen.

Viele Paraglider "Le Markstein"
Le Markstein - 1183m Le Breitfirst - 1280m

Wir ließen ein Col nach dem anderen hinter uns. Es war immer wieder lustig die klangvollen, "eingefranzösischten" Namen zu lesen, wie Le Breitfirst, Col du Platzerwasel, Schnepfenried uvm.

Col du Platzerwasel - 1183m Schnepfenried - 1070m
eine von vielen Kirchen

Klassische Bauwerke, wie diese Kirche finden sich in jedem kleineren oder größeren Dorf. Es werden sogar neue Gebäude nach den klassischen Vorbildern gebaut.

Auf dem weiteren Rückweg fanden wir mal wieder eine kleine unbefestigte Straße, die uns als Abkrüzung und gelungener Tagesabschluss dienen sollte. Wie schon häufig zuvor erfreuten sich die wenigen Wanderer, als sie uns sahen, und grüßten freundlich.
Auf einer Infotafel konnte man erfahren, dass es dort des ersten Weltkriegs wohl heiß herging. An dieser Stelle gab es wohl andauernde Gefechte mit mehreren 1000 Mann, bei denen die Franzosen auf der einen Seite des Tals und die Deutschen auf der anderen ihre Stellungen hatten.
Überall im Elsass findet man auf den Cols Soldatenfriedhöfe, Gedenktafeln oder größere Mahnstätten vom ersten und zweiten Weltkrieg.

Unbefestigte Straße Unbefestigte Straße